Maria Ressel, Lebenslauf (1877-1945), von HR Dr. Kugler, Wien.

 

Geboren am 22. Juli 1877 in Wien, als Älteste von 5 Geschwistern, Kinder von Joseph Ressel und Marie, geb. Prade, beide aus Reichenberg stammend. 1895 – 1899    Ausbildung  privat bei Heinrich Leffler  und bei Prof. Karl Karger  an der Wiener Kunstgewerbeschule des k. k. österreichischen Museums für Kunst und Industrie, stellt auch einmal im Wiener Künstlerhaus aus und verkauft ein Bild.

Freundschaft mit der Malerin Elisabeth Kesselbauer-Laske (später verheiratete Kesselbauer, 1884 – 1977), Schwester des Malers Oskar Laske (1874 – 1951), Studienaufenthalt in Italien. ca. 1900 – 1903  leitet kurze Zeit eine Malschule in Wien Reise(n) nach Deutschland und Holland 1901  Sommer, Besuch der Malschule Elise Mahlers in Rothenburg o.d.Tauber wo E.M. seit 1896 dauernden Aufenthalt genommen, die Bronnenmühle 1897 erworben und sogleich eine Malerschule begründet hatte (bereits im zweiten Jahr 27 Damen und ein Herr) 1901  September  Karte Maria Ressels an Frau Mahler aus Znaim (Besuch bei ihrer Schwester Anna und deren Gatten  Dr. Victor Grünberg) 1901/02  Italienreise mit E.M. – Rom, Neapel, Capri 1903    Übersiedlung nach Rothenburg als Partnerin E.M., die ihre Malschule erweitern kann; zwei Häuschen werden in der Nähe der Bronnenmühle gebaut, das „Schneckenhaus“ und das „Haus zur Fledermaus“. Maria Ressel mietet das Schneckenhaus (Schnecke auf vielen ihrer Bilder!). Einrichtung einer Webschule 1903/04  halbjähriger Aufenthalt in Capri; beide geben Malunterricht 1904   Erstes Exlibris für Liesl Laske,  1905 für ihren Bruder Heinz Ressel 1906  Firma  Mahler & Ressel,  Kunsthandlung („Kunstsalon“) im Baumeisterhaus in Rothenburg. Die angebotenen Postkarten (nach eigenen Entwürfen), Photos und          kleine Graphik (zunächst Rothenburger Motive, später auch ägyptische) sind die Haupteinnahmequellen der beiden. 1908  Schwierigkeiten mit dem Geschäftsführer der Firma. Krankheit von E.M Reise mit E.M. nach Darmstadt mit dem Wunsch sich dem dortigen Künstlerkreis      (Mathildenhöhe) anzuschließen. Suche eines Hauses oder Bauplatzes. 1908  8. November  Abreise nach Ägypten, mit Cook, nach Alexandrien und Kairo, auf Empfehlung der Gattin des Gesandten Graf Bernstorff, der aber nicht mehr in Ägypten, sondern in England war –   Reise nach Assuan –  Bekanntschaft mit dem Afrikaforscher Georg Schweinfurt (1836 – 1925) , Aufenthalt  bis Mai 1909. 1909  Bestellung eines neuen Geschäftsführers im Baumeisterhaus. 2. November zweite (letztlich enttäuschende) Reise nach Ägypten, verkürzter Aufenthalt, krank im März 1910 zurückgekehrt. Erste Atelierausstellung (mit getrennten Einladungen im Winter 1909/1910. 1910  Zahlreiche Exlibris, u.a. für Elise Mahler, ihre Schwester Anna Grünberg und für sich selbst 1910/11  Winter in Karlsruhe, auf Empfehlung von Hans Thoma  Studium des Radierens bei Prof. Conz.

1911  Februar  Baden-Baden, Auftrag von Frau Hertha Isenbart zur Ausmalung des General Isenbart Offiziers – Genesungsheim. August Besuch M.R. der Großen Kunstausstellung in Düsseldorf. Danach Reise Elise M. und Maria R. nach Zandvoort, Den Haag, Frankfurt /M.; 1912  längerer Aufenthalt beider zur Ausmalung des Heimes in Baden-Baden  – in den folgenden Jahren arbeiten meistens beide immer wieder dort bis 1915. 1912 / 1913 Winter, dritte Ägyptenreise auf Einladung der „Generalin“ Isenbart, von Krankheit  Elise Mahlers beeinträchtigt. 1913  ab April längerer Kuraufenthalt beider Damen im Engadin. Reise von M.R nach  Königsberg 1913  Übersiedlung nach München (Nymphenburgerstraße 126/III), Wohn- u. Arbeitsräume. Mitglieder des Münchener Künstlerinnen-Vereins – Atelierausstellung zusammen mit E.M.

  • Beteiligung an Ausstellungen, später stellt Maria Ressel auch im Haus der Deutschen Kunst aus. – Weitere Arbeiten für Generalin Isenbarth. 1915  Exlibris für General Isenbart Offiziers – Genesungsheim, Februar Aufenthalt in Garmisch-Partenkirchen. 1916  Einmietung in Grünwald, Aufgabe der teuren Wohnung in München.
  • Die Kunsthandlung in Rothenburg existiert weiter.
  • Im Sept./Okt. Atelierausstellung beider Künstlerinnen in Grünwald, am Hauptplatz Nr. 17. 1918   Besuch bei Familie Mahler in Flensburg, Weiterreise zu Elisabeth Büttner in die Nähe von Hamburg, dann        nach Leipzig  und Berlin, Besuch bei Prof. Heinrich  Schäfer (gest. 1957), Direktor d. Ägyptischen   Museums in Berlin (Ägypten – Bekanntschaft).
  • 1919   Bau des Blockhauses in Nymphenburg,  Barellistraße  3           (am 31. Juli 1944 durch Bomben zerstört)
  • 1920  Oktober, Ausstellung im Kunstsalon Littauer
  • 1921  Jänner, Maria Ressel in Stuttgart. September Besuch in Schleswig-Holstein, Besuch in Hiddensee, der „besonderen   Insel für Künstler“, wo Frau Elisabeth Büttner im Sommer ein         Fischerhäuschen bewohnt.
  • 1924  April   Elise Mahler stirbt nach langer Krankheit.
  • 1925  wohnt Maria Ressel  normalerweise bei Frau Dr. Maria v. Egelkraut in  München  23, Leopoldstraße  33/I  (am 12. Juli 1944 durch Bomben zerstört) – im Sommer aber im Blockhaus in München 38, Barellistraße  3.
  • 1925/26 im Winter nochmaliger Besuch von Maria Ressel bei Elisabeth Büttner in Hamburg.
  • 1937  Mai/Juni Ausstellung der „Gemeinschaft deutscher Künstlerinnen„ in Frankfurt.
  • 1941 10. Sept. Reise Maria Ressels nach Wien.
  • 1941/42 Große Deutsche Kunstausstellung. Gemälde „Mutter mit Kind“ („das kranke Kind“). Beteiligung an Ausstellungen in Karlsruhe und Heidelberg Dezember, zweite Ausstellungsserie im Haus der deutschen Kunst, München (Gemälde „Melonenverkäuferin“).
  • 1943  M.R. fährt am 26. März  nach Wien und. bis 6.9. bei  ihrer  Schwester Anna Grünberg, die ihr zur Übersiedlung nach Wien rät.     31. Oktober Höllriegelskreuth, Kur- oder Krankenhaus.
  •  1944  Februar und März  Briefe aus Waldtrudering  (Mü. 59)           April bis Juli im Kurhaus in Höllriegelskreuth, das im Juli durch   Bomben  beschädigt wird, erfährt dort, dass auch die beiden Häuser/Wohnungen in München zerstört wurden; in der Folge Irrfahrten durch Notquartiere, am 5. September wieder Rückkehr in das in Stand gesetzte Kurhaus.
  • 1945  11. Dezember, Maria Ressel stirbt in München.

Erstellt von Peter Rath, Wien ©